RotznaseSchleimhusten und Reibeisenhals sind nicht wirklich die Art von Reisegefährten, welche man sich freiwillig aussucht, wenn man zu einer Fortbildung in eine andere Stadt fliegen will. Ich reise gerne alleine, aber diese drei Schurken sind der Ansicht, dass Gruppenreisen spaßiger sind und bitten deshalb auf dem Flug nach Tromsø auch noch die beiden Ganoven Feuriges Fieber und Stechender Ohrenschmerz, sich der Gesellschaft anzuschließen. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass ich nach Tromsø reise und so zeige ich diesem illustren Haufen als erstes so interessante Dinge wie die Apotheke, diverse Gesundheitsläden und was für wundervolle Sachen man dort gegen miese Gesellschaft kaufen kann. Und es wirkt tatsächlich, denn Stechender Ohrenschmerz und Feuriges Fieber sind von dem Ingwersaft so angewidert, dass sie sich in der darauffolgenden Nacht leise still und heimlich davonschleichen.

Viel Zeit bleibt mir an diesem Wochenende neben der Fortbildung nicht, aber einige Stunden zum Herumschlendern in der Stadt und zum Fotografieren finde ich trotzdem. Tromsø ist bekannt als das „Paris des Nordens“ und mit der ausgefallenen Architektur vieler Gebäude hebt sich die Stadt ganz klar von all den anderen Städten im Norden Norwegens ab.

Tromsø ist aber auch bekannt dafür, dass es die angeblich nördlichste Brauerei der Welt besitzt und bei der Schräglage einiger Gebäude frage ich mich ernsthaft, ob der betreffende Architekt beim Entwurf nicht doch einen zu viel über den Durst getrunken hatte.

Aber zwischen all den modernen Gebäuden entdecke ich auch immer wieder einfache alte Häuser in frischen Farben.

Reibeisenhals ist von dieser Sightseeing-Tour so beeindruckt, dass es ihm tatsächlich die Sprache verschlägt. Jedenfalls hält er ab jetzt die Klappe.

Die großen Sehenswürdigkeiten einer Stadt reizen mich nur in den seltensten Fällen. Vielmehr lasse ich mich gerne von einem interessanten Ort zum anderen treiben und schaue dabei gerne in die Nebenstraßen und verborgene Winkel, denn oft findet man gerade dort die wahre Seele einer Stadt.

Am erstaunlichsten finde ich jedoch, wie oft ich in Tromsø meinen Lieblingsfarben begegne, denn schließlich sind Rosa und Lila zwei sehr umstrittene Farben, die nicht jeder toll findet. Wie viele von euch würden wohl ihr Haus rosa anstreichen?

Das Wochenende ging viel zu schnell vorbei und sicherlich gibt es noch viele andere interessante Sehenswürdigkeiten in Tromsø zu entdecken. Am Montagabend mache ich mich mit meinen zwei verbleibenden Reisegefährten Rotznase und Schleimhusten mit der MS Finnmarken von Hurtigruten auf die Reise zurück nach Kirkenes. Doch dies ist eine andere Story, die ich demnächst erzählen werde.

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