15.01.2020: Eigentlich ist die Sonne erst ab dem 17. Januar wieder über dem Horizont zu sehen, aber nachdem ich sie seit fast zwei Monaten nicht mehr gesehen habe, kann ich ihre Wiederkehr kaum erwarten. Also mache ich mich bereits heute auf die Jagd in der Hoffnung, vielleicht doch schon einen klitzekleinen Teil von ihr zu sehen.

Doch es ist bewölkt und ich kann am Ende des Langfjordes nur erahnen, wo sich die Sonne in ein paar Tagen zeigen wird.

17.01.2020: Heute sollte die Sonne eigentlich zu sehen sein. Doch als ich während der Arbeit mit ein paar Hunden zum Training auf den Langfjord fahre, ist es noch bewölkter als vor zwei Tagen und nur ein ganz kleiner roter Streifen zeigt sich am Horizont. Erst als ich anschließend in die Berge hochfahre, lockert die Bewölkung auf, aber auch diesmal kann ich nur erahnen, wo sich die Sonne knapp unter dem Horizont vielleicht befindet. Nur etwa eine halbe Stunde später zeigen sich wieder die zarten Pastellfarben am Himmel, welche hier während der Winterzeit so typisch sind.

18.01.2020: Auch heute haben sich die Wolken gegen uns verschworen und umhüllen die Sonne. Zudem ist es mit -25ºC  ziemlich kalt geworden. Da wärmen sich meine beiden Hunde Leif und Taiga nach dem Spaziergang doch gerne in der Nähe des Kamins wieder auf.

19.01.2020: Über Nacht ist die Temperaturanzeige auf fast -35ºC gesunken. Am nördlichen Ende des Langfjordes kann ich sehr gut sehen, wo die Eiskannte ist. Eine dicke Wand aus Wasserdampf liegt über dem offenen Wasser. Doch am südlichen Ende ist endlich die Sonne zu sehen. Es ist noch keine perfekte runde goldene Scheibe, aber nach zwei Monaten „Mørketid“ (Polarnacht) ist es nicht so wichtig, wie die Sonne aussieht. Es ist einfach schön, sie wiederzusehen.

Und wie feiert man die Rückkehr der Sonne? Wein? Sekt? Champagner? Nein, mit heißem Wasser!

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